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95 Jahre

In diesem Jahr besteht das Schullandheim - die Schule im Grünen - 95 Jahre.

Seit 1900 hat die Stadt Ludwigshafen am Rhein bedürftige Kinder während der Sommerferien in Erholung geschickt. Die Kinder waren, jeweils in kleine Gruppen aufgeteilt, in Heimen pfälzischer Dörfer untergebracht um sich zu erholen. Die alljährlich wechselnden Unterbringungen in Höningen, Carlsberg und im Kurhaus Dietz in Ramsen führten zu der Überlegung ob es nicht sinnvoll sei, ein eigenes städtisches Kinderheim einzurichten.

1907           -  die Stadt Ludwigshafen am Rhein erwirbt in Ramsen ein
                      entsprechendes Gebäude
22.01.1909 -  der Stadtrat beschließt die Einrichtung eines Kinderferienheimes und
                      bewilligt hierfür 100.000 Mark
27.07.1909 -  Einweihung des Kinderheimes,
                      dessen Einrichtung bis 1910 vervollständigt wird

Die Belegung durch 120 Kinder von Ludwigshafener Hauptschulen im Jahr 1909 stieg in den darauffolgenden Jahren rasant an: 1910 - 160 Kinder, 1914 - 320 Kinder. In den Jahren 1979 bis 1983 schwankte die Belegung jährlich zwischen 1.000 und 1.300 Schülerinnen und Schülern.
Heute liegen die jährlichen Besucherzahlen bei fast 3.000, die Anzahl der Übernachtungen ist auf rund 8.000 gestiegen.

Während des ersten Weltkrieges war das Haus beschlagnahmt. Erst 1922 konnten verschiedene Aus- und Umbauarbeiten vorgenommen werden, die einerseits eine stärkere Belegung und andererseits eine Benutzung des Heimes auch in den Wintermonaten ermöglichte.

1934 strebte der damalige Stadtschulrat Nessel an, das Haus in ein Schullandheim umzuwandeln. Die Pläne scheiterten jedoch zunächst an der Finanzierung. 1939 wurde das Heim zunächst Auffanglager für Flüchtlinge. Von Mai bis Herbst 1942 wurde das Haus dann als Schullandheim und für die sogenannte Kinderlandverschickung genutzt.

Ab August 1944 waren verschiedene deutsche Dienststellen in dem Haus untergebracht; nach Kriegsende wurde das Gebäude von der Besatzungsmacht beschlagnahmt.

Nach gründlicher Renovierung wurde schließlich auf Initiative des Stadtschulrates August Schäfer das Heim im Mai 1957 als Schullandheim Ramsen seiner Bestimmung übergeben. Das Haus hatte zu dieser Zeit vier Schlafsäle mit je 25 Betten, ein Krankenzimmer mit vier Betten, zwei Schulsäle und einen Speisesaal. Von den vorhandenen fünf kleineren Nebenräumen dienten zwei als Wohnräume der Heimleitung und drei als Schlafräume für die begleitenden Lehrkräfte. 1960 wurden zwei Klassenräume zusätzlich angebaut.

1978 wurde das Schullandheim umfangreich ausgebaut.
Die vier großen Schlafräume wurden zu kleineren Einheiten mit je zwei, vier und sechs Betten umgebaut. Ebenso wurden weitere Lehrerzimmer und ein separater Aufenthaltsraum eingerichtet. Die Küche, die sanitären Anlagen und die Zentralheizung wurden ebenfalls erneuert bzw. saniert. 1989 wurde eine Schlechtwetterhalle gebaut, eine Neueinrichtung der Zimmer erfolgte 1990.

Aufgrund der Finanzlage der Städte und Gemeinden in den letzten Jahren kam immer wieder die Frage nach einer Schließung des Schullandheimes Ramsen auf.
In gemeinsamer Anstrengung mit dem “Freundeskreis Schullandheim Ramsen e.V.” konnte die Stadt Ludwigshafen am Rhein eine Schließung des Schullandheimes bis jetzt verhindern.  

Um eine bessere Auslastung des Schullandheimes in den Schulferien, hauptsächlich im Sommer, zu erreichen, führte die Stadt Ludwigshafen 1996 die Seniorenerholung mit großem Erfolg ein.
Dieser “Urlaub ohne Kofferpacken” wird jährlich von rund 200 Senioren gerne angenommen. Gelobt werden die gute Verpflegung, das nette Personal und die Betreuung durch ehrenamtliche Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbande, die auch ein vielseitiges Programm vorhalten.